Wenn Pflanzen – ebenso wie Nutztiere – genetisch auf Hochleistung getrimmt werden, hinterlässt das bei manchen Menschen ein mulmiges Gefühl. Was wird da in die Pflanze hineingezüchtet, was hinaus? Aber ist die Pflanzenzüchtung nicht auch ein Weg, um dem Klimawandel zu begegnen?
Ein kritischer Blick ist ohne Zweifel wichtig. Doch wie bei so vielen Fragen gibt es vermutlich auch hier kein Richtig und Falsch. Es muss abgewogen werden, welche Argumente für und welche gegen die gezielte Züchtung von Nutzpflanzen sprechen, ob es Alternativen gibt und wie man nach Kompromissen suchen kann.
Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz für das Fach Biologie fordern, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, sich an der gesellschaftlichen Diskussion über naturwissenschaftliche Forschung und technische Entwicklungen zu beteiligen und eine eigene Meinung dazu zu vertreten.
Mit dem vorliegenden Unterrichtsbaustein können sie sich dieser Herausforderung stellen. Im Anschluss an verschiedene lehrplanrelevante Themen wie Genetik, Ökologie oder Evolution bietet diese Einheit die Möglichkeit, das erworbene Wissen auf Alltagsfragen zu transferieren und so den Bezug zur eigenen Lebenswelt herzustellen.
Anders als vielleicht im Biologieunterricht üblich, werden die Schülerinnen und Schüler in diesem Baustein motiviert, einen sprachlich-kreativen Zugang zu diesen Fragen zu finden. Ein Auszug aus einer Internetseite dient als Initialimpuls. Hierauf nehmen verschiedene Interessengruppen in Form von Leserbriefen Bezug. Abschließend bewerten die Schülerinnen und Schülern gemeinsam die verschiedenen Argumentationsstrategien in den fiktiven Leserbriefen.
Weiteres Hintergrundwissen zum Thema Pflanzenzüchtung und Klimawandel können sowohl Sie als Lehrkräfte als auch Ihre Schülerinnen und Schüler beispielsweise mit Hilfe der Inhalte auf www.landwirtschaft.de oder www.praxis-agrar.de erwerben. Beachten Sie auch die in diesem Unterrichtsbaustein enthaltenen Links und Medien am Ende dieses Heftes.