Tierwohl ist zunehmend ein Anliegen der Gesellschaft. Mit dem Titel "Eine Frage der Haltung" stellt sich einerseits die Frage nach den Haltungsbedingungen für die Tiere - andererseits wird jeder einzelne gefragt, welche Haltung sie oder er selber zu diesem Thema hat. Kaufe ich Eier und Fleisch aus konventioneller Landwirtschaft oder aus dem ökologischen Anbau? Ist es mir wichtig, wie die Tiere gelebt haben und bin ich bereit, für mehr Tierwohl auch mehr zu bezahlen? Bei Umfragen bestätigen 85 Prozent der Befragten, dass sie sich verstärkten Tierschutz wünschen. Doch scheint dieser Wunsch an der Ladentheke halt zu machen und es werden doch die günstigeren Produkte gekauft.
Haltungs-Check
Wer herausfinden möchte, wie seine Haltung zur Nutztierhaltung ist, der kann auf dem Portal einen "Haltungs-Check" machen. Dabei werden eine Reihe von Fragen gestellt, die beantwortet werden sollen und zu denen man jeweils direkt eine Rückmeldung erhält. Am Ende bekommen die Teilnehmenden eine Zusammenfassung über die eigene Haltung.
Wissen über Nutztierhaltung
Ein Ziel des Portals ist, für mehr Transparenz zu sorgen und das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen und ein realistisches Bild der Landwirtschaft aufzuzeigen - aber auch zu verdeutlichen, dass mehr Tierschutz möglich ist, nur nicht zum Nulltarif.
Im Bereich "Nutztiere“ des Portals können Interessierte objektive Informationen dazu lesen, wie Rinder, Geflügel oder Schweine gehalten werden. Wissenswertes über Lebensdauer und Schlachtgewicht von Masthühnern, die verschiedenen Haltungsarten der Legehennen und Informationen über die Putenmast sowie weitere Eckdaten finden sich im Bereich Geflügel. Die Schweinehaltung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Die Tiere werden meist in hoch spezialisierten Betrieben mit großen Beständen gehalten. Das Portal bietet Rundum-Informationen zur Haltung von Schweinen, zu weiteren Eckdaten und dem Wirtschaftsfaktor. Im Bereich Rinder können sich die Nutzer zu Haltungsbedingungen und Nutzen von Milchkühen und Mastrindern informieren und einiges zu den Eckdaten in Deutschland erfahren. Worauf beim Transport und bei der Schlachtung zu achten ist, kann ebenso nachgelesen werden.
Interaktiver Rundgang
Die meisten der Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland sind hoch spezialisiert. Die Betriebe legen sich auf einen oder zwei Schwerpunkte der Schweinehaltung fest: Zucht, Jungsauenaufzucht, Ferkelerzeugung, Ferkelaufzucht oder Mast.
Mit einem virtuellen Rundgang lädt das Portal in einen Ferkelerzeugerbetrieb ein. Schon bei der Außenansicht können sich die Nutzerinnen und Nutzer entscheiden, ob sie mehr zur Hygiene-Schleuse, zur Kühlung oder zur Solarthermie-Anlage wissen wollen. Im Deckzentrum, im Wartestall, im Abferkelstall und in der Ferkelaufzucht können die Bürgerinnen und Bürger viel über einen Betrieb zur Ferkelaufzucht lernen.
Im Abferkelstall kann man zum Beispiel erfahren, wann die Sauen in die Abferkelbucht kommen und wie lange sie mit den Ferkeln, wenn diese geboren sind, noch dort bleiben. Es wird erläutert, was ein Ferkelschutzkorb ist und auf welche Temperatur ein Ferkelnest erwärmt werden kann. Weitere interessante Informationen mit entsprechenden Fotos finden sich in den anderen Stallbereichen.
Hilfen beim Einkaufen
Verbraucherinnen und Verbraucher können ihren Beitrag zu mehr Tierwohl leisten: Immer wenn sie zu Produkten aus besonders tiergerechter Haltung greifen, werden damit Betriebe unterstützt, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Standard hinaus in mehr Tierwohl investieren. Doch beim Einkauf ist es nicht immer leicht, unterschiedliche Haltungskonzepte zu erkennen. Um den Durchblick bei den Tierwohl-Labeln zu erleichtern, stellt das Portal die wichtigsten Label vor.
Außerdem wird über die Branchen-Initiative zum Tierwohl informiert, bei der die teilnehmenden Einzelhandelsketten seit dem 1. Januar 2015 für jedes verkaufte Kilogramm Schweine- und Geflügelfleisch und -wurst vier Cent in einen Tierwohlfonds zahlen. Landwirtinnen und Landwirte, die freiwillig bestimmte Tierwohlmaßnahmen umsetzen, erhalten unabhängig vom Marktpreis dieses Tierwohlentgelt.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat im Jahr 2014 die Tierwohl-Initiative gestartet und einige Eckpunkte zur Verbesserung des Tierschutzes in Deutschland festgelegt, die im Rahmen dieser Initiative vorangebracht werden sollten. Das Portal informiert kontinuierlich über diese Ziele und die Fortschritte in den einzelnen Bereichen.
Das Portal gibt auch Hinweise auf Publikationen zum Thema wie das Tierwohl-Magazin des BMEL oder die Zusammenstellung zu den Tierwohl-Labeln. Die Tools laden zum Mitmachen ein und dienen auch Multiplikatoren zur Veranschaulichung und Verbreitung der Themen Tierhaltung und Tierschutz. Denn "Eine Frage der Haltung" geht uns alle an.
