THEMEN IN DIESEM BEITRAG

Die Trainerausbildung ist ein neuer Baustein im Rahmen der Qualifikationsreihe CECRA (Certificate for European Consultants in Rural Areas). Zum Auftakt der insgesamt dreiwöchigen und über ein Jahr verteilten Qualifizierung trafen sich Mitte Januar 13 Beratungs- und Bildungskräfte aus acht Nationen (Deutschland, Griechenland, Irland, Kroatien, Lettland, Serbien, Slowenien und Spanien) an der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft (LEL) in Schwäbisch Gmünd. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, selbständig die Pflichtmodule der CECRA-Fortbildung sowie einen Teil der Wahlmodule in ihren Ländern durchzuführen und damit die Voraussetzungen für die Zertifizierung von Beraterinnen und Beratern zu schaffen.

Unter dem Dach der Internationalen Akademie land- und hauswirtschaftlicher Beraterinnen und Berater (IALB) wurden in den vergangenen Jahren Standards für ein Qualifizierungsangebot für Beratungskräfte im ländlichen Raum erarbeitet, das mit dem Zertifikat CECRA abschließt. Der Fokus liegt dabei auf methodischen, sozialen und persönlichen Beratungskompetenzen. Die LEL in Schwäbisch Gmünd war maßgeblich an der Konzeption und Umsetzung des Zertifikats beteiligt. Außerhalb des deutschsprachigen Raums wird CECRA über das European Forum for Agricultural and Rural Advisory Services (EUFRAS) angeboten.

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Qualität sichern

Eine schon immer starke Fragmentierung der Organisation und des Angebots an Beratung im europäischen ländlichen Raum wird in den vergangenen beiden Jahrzehnten durch eine wachsende Anzahl privater Beratungsanbieter verstärkt. War das landwirtschaftliche Beratungsangebot bisher sehr stark geprägt von staatlichen (Landwirtschaftsverwaltungen) oder halbstaatlichen (Kammern) Institutionen, gibt es aktuell in immer größerem Ausmaß Beratungsorganisationen, die von Kundenvereinigungen, Verbänden oder privaten Anbietern getragen werden. Konnte damit in der Vergangenheit über die Auswahl und Ausbildung von staatlich bediensteten Beratungskräften ein gewisser methodischer Standard in den jeweiligen öffentlichen Einrichtungen garantiert werden, so ist dieser direkte öffentliche Zugriff heute immer weniger möglich. Mit der wachsenden europäischen Integration kommt der Wunsch hinzu, auch auf europäischer Ebene zumindest einander angeglichene Qualitätsstandards in der Beratung zu haben.

CECRA selbst ist eine Antwort auf diese Anforderungen. Unter der Federführung der LEL wurde ein einheitliches Konzept der CECRA-Trainer-Qualifikation erarbeitet. Die nächsten Ausbildungswochen finden im Mai 2017 und im Januar 2018 – beide wiederum an der LEL – statt. Weitere Informationen sind unter www.cecra.net und www.lel-bw.de zu finden.

Die Internationale Akademie land- und hauswirtschaftlicher Beraterinnen und Berater (IALB) ist ein Zusammenschluss von Beratungs- und Bildungskräften aus verschiedenen europäischen Staaten. Sie setzt sich vorrangig mit Zukunftsfragen des ländlichen Raumes und der darin wirtschaftenden bäuerlichen Familienunternehmen auseinander. Durch Seminare, Erfahrungsaustausch, Tagungen und Projekte sollen Bildung und Beratung gefördert werden.

EUFRAS (European Forum for Agricultural and Rural Advisory Services) versteht sich als Netzwerk für Beratungsdienste sowie als Interessensvertreter der Mitgliedsorganisationen in agrarpolitischen Fragen und Angelegenheiten der ländlichen Entwicklung insbesondere gegenüber europäischen Institutionen. Konferenzen, Seminare und Veranstaltungen sollen eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit zwischen Beratungsdiensten aus ganz Europa bieten. Ein wichtiges Ziel von EUFRAS ist die Verbesserung der Qualität der Berateraus- und -weiterbildung.

Stand: 25.01.2017

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