Die kuhgebundene Kälberaufzucht wird von praktizierenden Betrieben und der Gesellschaft als besonders tiergerecht wahrgenommen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die angehenden Landwirtinnen und Landwirte lernen in dem Unterrichtsbaustein die unterschiedlichen Systeme und betriebsindividuellen Möglichkeiten kennen. Dieser Unterrichtsbaustein gibt Lehrkräften und Studierenden einen Ein- und Überblick darüber, welche wesentlichen Punkte bei der stallbaulichen Umsetzung berücksichtigt werden müssen und schließlich, wie die kuhgebundene Kälberaufzucht betriebswirtschaftlich beurteilt werden kann.

Kuhgebundene Kälberaufzucht in der ökologischen Milchviehhaltung - Unterrichtsbaustein für die berufliche Bildung an Fachschulen

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In Deutschland trifft man diese Aufzuchtform bisher vor allem bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben an und sie wird diesen daher zugeordnet. Man kann allerdings nicht von einem einzigen System sprechen. Die Kombinationsmöglichkeiten verschiedenster Faktoren bedingt eine große Vielfalt an Systemen der kuhgebundenen Kälberaufzucht. So versteht man sowohl die Aufzucht an der Amme, als auch an der Mutter als "kuhgebunden". Es gibt Betriebe, die ihre Kühe weiterhin melken, oder während der Aufzucht komplett darauf verzichten. Auch in Punkto Absetzen gibt es verschiedene Varianten. 

Die Gründe, aus denen sich Betriebe für die kuhgebundene Aufzucht entscheiden, sind ebenso vielfältig. Richtig umgesetzt, kann diese Form der Kälberaufzucht positive Effekte auf die Gesundheit von Kuh und Kalb haben. Betrieblich gesehen ist eine höhere Flexibilität bei der Arbeitszeit möglich, auch könnten alternative Absatzwege für die Milch der Kühe oder das Fleisch der Absetzer entstehen. Genauso gibt es aber auch Risiken, die einkalkuliert werden müssen. So könnten Kälber zum Beispiel verwildern, wenn sich der Mensch nicht ausreichend mit ihnen beschäftigt, da der tägliche, enge Kontakt fehlt. Das Saugen der Kälber an der Kuh kann neben positiven Effekten auch eine Verletzung der Zitzenhaut bedeuten. 

Voraussetzungen für das Gelingen sind unter anderem eine richtige Umsetzung im Bereich des Managements und des Stallbaus. Letztendlich entscheiden aber die Neigung der Betriebsleiterin und des Betriebsleiters, sowie die Wirtschaftlichkeit darüber, ob ein Betrieb die kuhgebundene Kälberaufzucht umsetzt oder nicht.

Dieser Unterrichtsbaustein gibt Lehrkräften und Studierenden einen Ein- und Überblick darüber, wie die unterschiedlichen Systeme der kuhgebundenen Kälberaufzucht eingeteilt und definiert werden können, welche wesentlichen Punkte bei der stallbaulichen Umsetzung berücksichtigt werden müssen und schließlich, wie die kuhgebundene Kälberaufzucht betriebswirtschaftlich beurteilt werden kann. 

Weiteres Hintergrundwissen können sowohl Sie als Lehrkraft als auch Ihre Schülerinnen und Schüler sowie Ihre Studierenden auf folgenden Internetseiten gewinnen unter www.oekolandbau.de, www.praxis-agrar.de sowie www.ktbl.de

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