Aufklärungsarbeit über die Landwirtschaft betreiben und zugleich gesellschaftliche Bedürfnisse begreifen: Im Schulprojekt trafen Studierende an der Landwirtschaftsschule Uffenheim auf die zehnte Klasse eines Gymnasiums und damit auf zukünftige Verbraucherinnen und Verbraucher.

Durch den starken Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe ist der Abstand zwischen Verbrauchern und Landwirten immer größer geworden. Wer kennt denn noch einen Landwirt oder eine Landwirtin persönlich? Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen heute auch viel weniger über Land- und Forstwirtschaft oder darüber, wie Lebensmittel hergestellt werden. Hier kann eine gute Kommunikation zwischen den Beteiligten helfen – sie schafft Nähe, Akzeptanz und Vertrauen. Vertrauen wiederum ist ein zentraler Faktor für Wertschätzung und Wertschöpfung. Daher ist es umso wichtiger, dass bereits Studierende in der Fachschule intensiv den Dialog mit der Gesellschaft führen. Neben Aufklärungsarbeit über die Landwirtschaft ermöglicht der Dialog auch, gesellschaftliche Bedürfnisse zu begreifen und eigene Ansichten sowie das eigene Vorgehen zu reflektieren, gegebenenfalls auch zu korrigieren.

Folgende Ziele des Schulprojektes wurden formuliert:

  • Studierende lernen den Umgang mit Verbraucherinnen und Verbrauchern und trainieren die Kommunikation mit ihnen.
  • Studierende begreifen Bedürfnisse der Gesellschaft und reflektieren eigene Ansichten und eigenes Vorgehen, ändern gegebenenfalls eigenes Tun und Handeln.
  • Studierende lernen zielgruppenorientierte Kommunikation.
  • Studierende erfahren Vertrauen, Akzeptanz und Wertschätzung.
  • Die Vielseitigkeit der Landwirtschaft wird dargestellt.

Schulübergreifend

Nach einem ersten erfolgreichen Projektversuch der Fachschule in Passau bat das Schulreferat des bayerischen Landwirtschaftsministeriums alle Landwirtschaftsschulen, das Projekt "Zukünftige Landwirte treffen zukünftige Verbraucher" im Fach "Rhetorik, Gesprächsführung und Präsentation" zusammen mit einer weiterführenden Schule durchzuführen. Die Schulleiterin der Fachschule in Uffenheim und zugleich Lehrkraft dieses Faches war von der Idee sofort begeistert. Da die Fachschule nur wenige hundert Meter von der Christian-von-Bomhard-Schule entfernt liegt, sprach sie die Schulleitung des Gymnasiums an. Der Schulleiter war von dem Vorhaben angetan und stellte den Kontakt zur Lehrkraft für Biologie her. Auch die Lehrerin war von der Bedeutung eines solchen Projektes überzeugt, da ihre Schülerinnen und Schüler "weit weg" von der Landwirtschaft sind, obwohl Uffenheim im ländlichen Raum liegt.

Ein für beide Schulen geeigneter Termin war der 18. Februar 2020 – im Gymnasium kurz nach dem Zwischenzeugnis, in der Fachschule kurz vor der Schulschlussprüfung. Das Treffen zwischen den Studierenden der Fachschule und den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten fand in der Aula der Christian-von-Bomhard-Schule statt. Dafür angesetzt waren zwei Schulstunden (90 Minuten) mit Begrüßung durch die Schulleitungen der beiden Schulen, fünf Vorträgen der Studierenden mit anschließender Diskussion und einem Abschluss. Vertreterinnen und Vertreter der Presse wurden ebenfalls eingeladen.

Weitere Informationen

Eine ausführliche Beschreibung des Schulprojektes finden Sie in der Ausgabe 3-2021 von B&B Agrar.