
Danach wurden im Erhebungszeitraum 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 in Deutschland 13.686 neue Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen abgeschlossen, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) berichtet. Bei einem nur leichten Rückgang (minus 0,7 Prozent) gegenüber dem Ausbildungszeitraum des Vorjahres erreichen die aktuellen Ausbildungszahlen insgesamt den hohen Stand der Vorjahre. Dazu Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV): „Der weiterhin stabile und hohe Stand neu abgeschlossener Ausbildungsverträge verdeutlicht: Eine Ausbildung in den Grünen Berufen ist attraktiv und beliebt. Das ist insbesondere das Ergebnis des hohen Engagements unserer Ausbildungsbetriebe und trägt maßgeblich dazu bei, die Zukunft unserer Branche zu sichern.“
Auch der Zentralverband Gartenbau sieht die Entwicklung bei den Ausbildungszahlen im Gartenbau positiv – und das, obwohl die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt laut BIBB-Auswertung um vier Prozent zurückgegangen ist. Den größten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mussten die Fachrichtungen Zierpflanzenbau (minus 6,1 Prozent) und Garten- und Landschaftsbau (minus 4,4 Prozent) hinnehmen, allerdings konnte im Stauden- und Obstgartenbau ein deutliches Plus von 21 Prozent beziehungsweise 18 Prozent verzeichnet werden. „Auch wenn die Gesamtzahl der Neuverträge leicht zurückgegangen ist, sehen wir eine Stabilisierung im Vergleich zu den Vorjahren. Besonders die beiden Fachrichtungen in der Produktion profitieren von der verbesserten Wahrnehmung unserer Branche“, betont der Vorsitzende des ZVG-Ausschusses für Bildungspolitik und Berufsbildung, Georg Boekels.
Zu den beliebtesten Ausbildungen in der Agrarbranche zählen weiterhin die Berufe Landwirt/Landwirtin und Gärtner/Gärtnerin. Im Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin sind im Ausbildungsjahr 2023/2024 insgesamt 4.968 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. In anderen Grünen Berufen stieg die Zahl neuer Ausbildungsverträge sogar signifikant: in der Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice um 13,5 Prozent, in der Ausbildung zum Fischwirt/zur Fischwirtin um 13 Prozent, in der Ausbildung zum Milchtechnologen/zur Milchtechnologin um 9,2 Prozent und in der Ausbildung Milchwirtschaftlicher Laborant/Milchwirtschaftliche Laborantin um 11,6 Prozent und in der Ausbildung zum Revierjäger/zur Revierjägerin sogar um 28,6 Prozent.
Mit Blick auf die Ausbildungsbilanz des Jahres 2024 insgesamt lässt sich von einer Stagnation sprechen. Nachdem sich der Ausbildungsmarkt in den vergangenen Jahren langsam von den Einbußen der Coronapandemie erholt hat und wieder leichte Zuwächse zu verzeichnen waren (2021: plus 1,2 Prozent, 2022: plus 0,4 Prozent, 2023: plus 3,0 Prozent), ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent auf rund 486.700 Verträge gesunken. Auch das Angebot an Ausbildungsplätzen ging zurück. Die Nachfrage junger Menschen nach dualer Ausbildung nahm hingegen zu. Gleichzeitig gab es mehr junge Menschen, die keine Ausbildung fanden. Weitere Informationen unter: https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/berufliche-bildung/ausbildungsmarkt sowie https://www.bibb.de/de/201811.php.